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Hügel. Gegen die Bitten des Priamns, der selbst in das griechische Lager kam und ihn um Auslieferung des Leichnams anflehte, blieb er taub, bis dieser ihn endlich an seinen Vater erinnerte, worauf er den Leichnam verabfolgte, der dann in Troja feierlich bestattet wurde. Bald darauf fand auch Achilles seinen Tod durch einen Pfeilschuß des Paris. — So fiel ein Held nach dem andern, und es war nicht abzusehen, wann und wie der Kampf enden werde. Da baute man auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd, fast so hoch, wie ein Thurm. Durch eine verborgene Thüre stiegen die besten der noch lebenden Helden in den Bauch des Thieres. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und fuhren mit ihren Schiffen hinter die Insel Tenedos, so daß die Schiffe den Trojanern unsichtbar waren. Das hölzerne Pferd ließen sie vor der Stadt stehen. Bald kamen die Trojaner aus der Stadt und umringten das Pferd. Ein Grieche, welcher unter demselben hervorgezogen wurde, verkündete, daß das Pferd demjenigen, in dessen Besitz es sei, Glück bringe; da es die Griechen nicht hätten mitnehmen dürfen, so hätten sie es so groß gebaut, daß es nicht durch die Thore Troja's in die Stadt gebracht werden könne. Daraus rissen die Trojaner einen Theil der Stadtmauer ein und führten das Pferd im Triumphe in die Stadt. Dann überließ man sich der Freude über den Abzug der Feinde und in der nächsten Nacht der langentbehrten Ruhe. Während alles schlief, öffneten die im Bauche des Pferdes sich befindenden Helden die Thüre und stiegen mittelst einer Leiter heraus. Den fernen Schiffen wurde ein verabredetes Feuerzeichen gegeben, auf welches diese sofort herbeieilten; durch die Lücke der Stadtmauer drangen die Griechen ein, und die Stadt war bald in ihren Händen. Ein Flammenmeer zerstörte dieselbe, die Einwohner wurden ermordet oder in die Sklaverei geführt; nur wenige entkamen, unter ihnen Aeneas, der in Italien eine neue Heimath fand (s. B b. § 2). Meuelaus nahm Helena wieder als Gattin mit sich.
f. Ulysses (Odysseus) Heimkehr. Die von Troja heimkehrenden Helden hatten mannichfaches Ungeschick zu erdulden, theils bei ihren Fahrten auf dem Meere, theils bei der Ankunft in der Heimath. So hatte Agamemnon's Weib sich während seiner Abwesenheit mit einem Andern verheirathet, und bei seiner Rückkehr wurde er von dem Räuber seines Weibes überfallen und getödtet. Am meisten hatte jedoch Odysseus zu leiden. Er
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Extrahierte Personennamen: Achilles Meuelaus Helena
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zu: „Mensch, du wagst es, den Marius zu tobten?" Voll Schreck ließ der Henker das Schwert fallen und entfloh. Davon betroffen, ließ man ihn frei und beförberte sogar feine Flucht nach Afrika. Auf einer kleinen Insel an der afrikanischen Küste verlebte er in Einsamkeit den Winter.
Währenbbessen war in Rom einer seiner Anhänger, Cinna, zum Consul gewählt worben. Sulla, der biefe Wahl nicht hatte hintertreiben können, ließ ihn schwören, währenb seiner Abwesenheit keine Neuerungen vornehmen zu wollen, und zog dann gegen Mithribätes (87 v. Chr.). Nachbetn er Athen gestürmt und ge-plünbert und den Felbherrn des Mithribätes bei Chäronea und bei Orcho menus (in Griechenland besiegt hatte, wanbte er sich, ba Nachrichten von Unruhen in Rom zu ihm gebrungen waren, nach Asien, um bort bett Krieg rasch zu beenbigen.
In Rom war unterbessen Cinna vom Senate abgesetzt worben, weil er die Gesetze des Rnsns erneuern wollte. Cinna wanbte sich nach Campanien, gewann das bort stehenbe Heer für sich, rief bett Marius aus fernern Verstecke hervor, welcher barauf an der Spitze der Legionen in Rom einzog, wo sich das ganze uiebere Volk auf feine Seite stellte. Nun wüthete Marius 5 Tage lang in Rom gegen die Anhänger des Sulla mit Morb und Plünberung; die angesehensten Anhänger Sulla's in Rom und ganz Italien fielen zum Opfer. In der britten Woche des sich jetzt wieber angemaßten Konsulats starb Marius plötzlich, wahrscheinlich in Folge seiner bis zur Wuth gesteigerten Aufregung. Sein Nachfolger im Coufulut war Cinna, der, nachdem er die Gesetze des Rusns nun boch erneuert, seinen Mitconsul Valerius Flaccus nach Asien sitnbte, um Sulla's Fortschritte zu hemmen. Flaccus würde vou einem Unterfelbherrn erntorbet; aber biefer fetzte nun bett Krieg gegen Mithribätes fort und schlug ihn. Als Sulla nach Asien kam, fanb er bett König besiegt, und es war ihm nun ein Leichtes, Mithribätes zum Friebensfchluffe Zu bewegen. Er trat alle feine Eroberungen ab, lieferte 70 Kriegsschiffe ans ttrtb zahlte 3000 Talente Kriegsbuße (84 v. Chr). Mit 40000 Mattn wanbte sich nun Sulla nach Italien; nach feiner Lanbnng in Brtm-bisiunt schlug er ein ntarianifches Heer bei Canufium, berebete ein anberes, zu ihm überzugehen, rückte in Rom ein und machte sich bttrch noch einige Siege zum Herrn von ganz Italien. Durch den jungen Cu ejus Pompejns, einen treuen Anhänger, ließ er die Gegner in Sicilien und Afrika unterbrücken. An feinen Feittbett nahm er schreckliche Rache; er erließ zur Vernichtung
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Marius Marius Sulla Marius Marius Valerius Sulla Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Rom Cinna Athen Chäronea Griechenland Rom Asien Rom Rom Rom Rom Italien Asien Asien Italien Canufium Rom Italien Sicilien Afrika
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nur Handelszwecken; die Erwerbsucht der Kaufleute war die Triebfeder der Gründung und Erhaltung der Colonien. Und diese Gründung und Erhaltung der Colonien lohnte sich meist sehr reichlich: die Bergwerke und Fabriken, der Grundbesitz mit seinen herrlichen Ernten waren Eigenthum der Gründer; die besten und einträglichsten Aemter waren in ihren Händen. So war es auch in Karthago, das wohl mit Recht die reichste Stadt der Welt genannt wurde. Dort gab es nur zwei Stände: Reiche, welche alle Gewalt, die Leitung der Rechtspflege, des Heerwesens, der Verwaltung u. s. w. in den Händen hatten — und Arme, die ohne jeglichen Besitz und ohne jedes Recht, nur von der Hand in den Mund lebten. Eine tiefe Kluft trennte diese beiden Stände und verhinderte die Entwicklung eines freien, kräftigen Bürgerthums, dieser Hauptstütze eines jeden Staates. Man achtete, trieb und wollte nur das, was greifbaren Nutzen brachte, auch Kunst und Wissenschaft wurden mit diesem Maßstabe gemessen; höheres geistiges Leben war in Karthago nicht zu finden. So war der Staat bei allem äußeren Glanze morsch und gebrechlich, und aus dem eben Angeführten ergibt sich, daß ein Kamps zwischen dem in sich selbst erstarkten Rom und dem innerlich schwachen Karthago lange dauern, aber mit Unterliegnng des Letzteren enden mußte.
b. Der erste punische Krieg. (264—241 v. Chr.) Als Köuig Pyrrhus von Epirns von Sicilien abgezogen war, beeilten sich die Römer, den Karthagern in der Eroberung des schönen und fruchtbaren Sicilieus zuvorzukommen, wie auch diese Bestrebt waren, sich der Hauptstadt Syrakus zu bemächtigen. Der Heerführer H i e r o versöhnte zunächst die streitenden Parteien der Stadt, schuf sich ein tüchtiges Heer und brach damit die Kraft der Marti e r 11 u e r, italienischer Söldner, welche Sicilien raubend und plündernd durchzogen. Als er darauf zum Könige von Syrakus gewählt wurde, bedrängte er die Mamertiner, welche sich in Messana festgesetzt hatten, so sehr, daß die Karthager sich veranlaßt sahen, ihnen ihre Hülse anzubieten. Doch wiesen sie diese zurück und wandten sich nach Rom, um Hülfe bittend. Der Senat wies sie mit ihrer Bitte ab, doch die Cousulu wußten es bei der Volksversammlung durchzusetzen, daß die erbetene Hülfe gewährt wurde. -Do begann im Jahre 264 der erste jener drei Kriege, die, weil die Karthager auch Puuier hießen, gewöhnlich die punischen genannt werden. 264 Im Jahre 264 v. Chr. betrat ein römisches Heer unter dem v.chr.consul Appius Claudius Caudex zum erstenmale die Insel
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Apulien, welche Rom an den Rand des Unterganges brachte und Liner Menge Senatoren das Leben kostete.
Es war ein glühend heißer Tag, ein sengender Glnthwind trieb den Römern starke Staubwolken ins Gesicht. Die Leichtbewaffneten, welche die Schlacht begannen, konnten sie nicht zur Entscheidung führen. Dann erfolgte ein Kampf der Reiter, der mit der Vernichtung der römischen Reiterei en= fcigte; nun wurde auch der Kampf des Fußvolks ernster; die Römer drängten die karthagischen Kolonnen zurück, geriethen aber dadurch lief in die feindliche Lime, welche sich allmählich um sie schloß. Als Hasdrubal mit einer Abtheilung Fußvolk die Umzingelung vollendet hatte, wurden die Römer fast bis auf den letzten Mann niedergemetzelt. Anch Aemilins Paulus war gefallen.
Die Folge dieser Schlacht war, daß viele der römischen Bundesgenossen, besonders diejenigen Unteritaliens, von Rom abfielen. Jeden Tag erwartete man Hannibal vor Rom, aber er kam nicht, weshalb ihm einer seiner Unterfeldherrn den Vorwurf machte: „Siegen kannst Du, aber den Sieg auszunutzen verstehst Du nicht."
In dieser Noth zeigte sich die Größe des römischen Volkes: kein Stand und kein Alter scheute die größten Opser für das Vaterland, so daß bald wieder ein nicht unbedeutendes Heer aufgestellt war. Da man einsah, wie vortrefflich die Kriegsführung des Fabins gewesen war, so wurde ihm, dem Schilde Roms, der Oberbefehl wieder übertragen; neben ihm stand Marcellus, das Schwert Roms. Weil Hannibal keine Unterstützung von Karthago bekam, mußte er den Zug gegen Rom aufgeben, und als er endlich einige Truppen und auch Geldunterstützung empfing, unterwarf er die noch auf Seiten Roms stehenden Städte Unteritaliens, unter diesen besonders Cap na, wo Hannibal Winterquartiere nahm. Das weichliche Lebeu und die Genüsse dieser Stadt schadeten jedoch seinem Heere derart, daß es den Römern leicht wnrde, seine Fortschritte zu hemmen. Er verlor mehrere Treffen, nahm aber dann durch Verrath Tarent; während er die Burg bestürmte, belagerten und eroberten die Römer Capna. Um sie von dieser Stadt abzuziehen, machte Hannibal einen raschen Zug nach Rom (Hannibal ante portas), aber vergebens. Mit dem Falle Capuas kam auch fast ganz Unteritalien wieder in die Hände Roms. Dazu kam, daß Hannibal von Marcellus bei Ca-nusium eine Niederlage erlitt und sich auf Bruttium zurückziehen mußte. Nun blieb ihm nur noch die Hoffnung auf Hülfe aus Spanien übrig, zu dessen Vertheidigung er Hasdrubal dahin entsandt hatte.
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Extrahierte Personennamen: Antonius Octavian Antonius Octavian Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius Agrippa Octavian Antonius Antonius Octavian
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besonders das Nildelta entwickelt eine ganz außerordentliche Fruchtbarkeit. Sowohl die Beschaffenheit des Bodens, als auch die klimatischen Verhältnisse lassen dies gar nicht erwarten. Denn da es in Egypten nie oder doch nur sehr selten regnet, so würde die Glut der am stets heiteren Himmel brennenden Sonne den ohnehin mageren Boden zur Hervorbriuguug pflanzlichen Lebens durchaus ungeeignet machen, wenn nicht der Nil dem Lande Leben und Fruchtbarkeit spendete. In den Qnellländern des Nil fallen - im Frühjahre mächtige Regengüsse, welche den Schnee in ganz kurzer Zeit schmelzen und, mit dem Schneewasser vereinigt, den Nil bedeutend anschwellen lassen. Das Flußbett kann die Wassermassen nicht fassen, und diese ergießen sich nun über das Land, so daß dasselbe als ein einziger großer See erscheint, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Nach und nach fallen die Gewässer, das Land wird frei. Auf diesem aber bleibt ein Schlamm Zurück, der so fest und fruchtbar ist, daß man nur zu säen braucht, um die herrlichsten Ernten erwarten zu dürfen. — Das Ausbleiben der Ueberschwemmung bedingt dann freilich auch Miswachs und Hungersnoth. — Außer dem Getreide, das in großen Mengen gezogen wurde, brachte das Land u. A. auch Datteln, Feigen und Baumwolle hervor.'
c. Eintheilung und Hauptstädte des Landes. Das Land zerfiel in Ober-, Mittel- und Unter-Egypten; ersteres ist der südliche, letzteres der nördliche Landestheil. In Ober-Egypten lag das hnndertthorige Theben und Syene (die südlichste Stadt Egyptens), in Mittel-Egypten die Hauptstadt Memphis, in Unter-Egypten On (auch Heliopolis genannt), Sa'is, Pelusium; später erst wurde Alexaudria erbaut.w
d. Die Kasten der Bewohner. Das Volk wurde in "verschiedene, streng von einander gesonderte Berufsstände eingetheilt, welche man Kasten nannte. Die Auseinanderhaltung hatte ihren Grund hauptsächlich in dem Bestreben, die höheren Kasten in der Herrschaft über die niederen zu erhalten. Die höchste Kaste war die der Priester. Diese trugen geschorenes Haupt und weiß-linnene Kleidung, hielten viel auf Reinlichkeit und beobachteten in Speise und Trank eine strenge Lebensweise; sie lebten von den Einkünften der Tempelgüter. Ein Theil der Priester beschäftigte sich mit dem in den heil. Büchern niedergelegten höheren Wissen, der andere Theil mit den praetischen Künsten und Wissenschaften; diese letzteren Priester waren Naturforscher, Aerzte, Richter, Geo-
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nichts, um der Unwissenheit und Sittenlosigkeit des Volkes zu steuern. Wohl hatten sie manche höhere Kenntnisse; sie kannten und beobachteten den Sauf der Gestirne, berechneten Sonnen- und Mondfinsternisse; aber sie wollten auch aus den Sternen die Geschicke der Menschen und Völker vorhersagen können. Ihre Kenntnisse machten sie eitel und hochmiithig und leiteten sie statt zu Gott hin immer mehr von ihm ab.
c. Die Hauptstadt des Landes. Babylon lag zu beiden Seiten des Euphrat. Die Stadt bildete ein kolossales Viereck, von dem jede Seite drei Meilen lang war; um dieselbe führte eine Mauer, welche oben so breit war, daß sechs Wagen bequem neben einander fahren konnten. Aus der Mauer ragten 250 Thürme hervor; hundert mächtige eherne Thore wehrten dem Fremden den Eintritt. Um die Stadtmauer führte ein breiter und tiefer Graben, der von dem die Mitte der Stadt durchfließenden Euphrat mit Wasser gefüllt werden konnte. Unter den prächtigen Gebäuden der Stadt sind besonders zu erwähnen zwei herrliche Königspaläste, welche von schönen Gärten umgeben waren. Diese waren ans Terassen mit großer Mühe und vielen Kosten so angelegt, daß es von ferne aussah, als ob sie in der Luft schwebten. Man nannte sie deshalb auch die hängenden Gärten. Von hier aus übersah man nicht blos die ganze Stadt, sondern der Blick reichte weit über dieselbe hinaus über das Land. Das höchste Gebäude Babylons war der babylonische Thurm, aus 8 Stockwerken bestehend, von denen jedes die Höhe eines Schlosses hatte; seine ganze Höhe betrug 180 Meter. Die unteren Theile dienten als Tempel des Gottes Beel, die oberen als Sternwarten, von welchen aus die Weisen die Himmelserscheinungen beobachteten. Noch jetzt sind Trümmer der mächtigen Stadt und ihrer Bauwerke vorhanden.
d. Einiges aus der Geschichte Babyloniens. In der
heiligen Schrift wird Nimr öd als Gründer der Stadt und des Reiches Babylon genannt (1. Mos. 10, 8—10). Hundert Jahre nach ihm herrschte Niuus; dieser soll die Stadt Ninive angelegt und Armenien, Medien und andere benachbarte Länder unterworfen haben. Seine Gemahlin war Semirami s. Sie ist von der Sage vielfach verherrlicht und soll eine helbenmüthige Frau gewesen sein; nach ihres Gatten Tode übernahm sie die Regierung und soll auf ihren vielen Kriegszügen sogar bis Indien vorgebrungen fein; sie soll Ninive und Babylon durch groß-
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ein Wanderleben voll Kämpfen und kühnen Thaten, verfiel in manche Thorheiten, selbst in Raserei, kehrte aber wieder zur Vernunft zurück und wählte zuletzt, um sich von den unerträglichen Qualen, welche ihm das Nessnsgewand bereitete, zu befreien, den Tod auf dem Scheiterhaufen. So von den ihm anklebenden Schlacken gereinigt, wird er in den Olymp aufgenommen, versöhnt sich mit Hera und erhält deren Tochter Hebe, die Göttin der Jugend, zur Gemahlin.
d. Theseus. Thesens war ein Sohn des Königs Aegeus zu Athen und dessen Gemahlin Aethra. Er wurde zu Trö-zene bei seinem Großvater Pittheus erzogen. Als Jüngling hob er den schweren Stein, unter welchem seines Vaters Schwert und Schuhe verborgen lagen. Mit diesen machte er sich auf den Weg nach Athen. Auf demselben erschlug er Räuber und wilde Thiere. In Athen wurde er als Sohn seines Vaters anerkannt, mußte sich jedoch den Thron gegen andere Bewerber erkämpfen.
Bald machte er sich auch um Athen verdient durch die Tödtuug des marathonischen Stiers, der in ganz Attika Schrecken verbreitete, sowie dadurch, daß er Athen von dem Tribut an den Riesen Minotaurus auf Kreta befreite. Art diesen mußten alljährlich 7 Knaben und 7 Mädchen edler Abkunft geliefert werden, welche er verzehrte. Theseus empfing von Ariadne, der Königstochter von Kreta, ein gefeites Schwert. Mit diesem drang er in das Labyrinth und todtete das Ungeheuer; aus den Jrrgängen des Labyrinths half er sich durch den Faden der Ariadne heraus. — Er verband 12 Ortschaften zu einem politischen Gemeinwesen, theilte das Volk in drei Klassen und setzte ein Nationalfest ein. So ward er der „Staatsordner" in Attika.
Da ihm nach einer längeren Abenteuer-Fahrt das von seinen Feinden gegen ihn aufgeregte Volk nicht mehr gehorchen wollte, so verfluchte er die Stadt und floh auf die Insel Skyros, wo er von dem Könige ins Meer gestürzt wurde. Seine Gebeine wurden später von Cimon zur feierlichen Bestattung nach Athen gebracht.
c. Der Argonautenzug. Die erste gemeinschaftliche Unternehmung der Griechen nach außen war der sog. Argonautenzug ums Jahr 1250 v. Chr. Er wurde von dem Thessalier 1250 Jason in Verbindung mit den Helden Herkules, Theseus, ü-6^r-Kastor und Polnx auf einem großen Schiffe, Argo genannt, nach Kolchis auf der Ostküste des schwarzen Meeres unternommen.
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als 100 000 Mann starke Heer der Perser, welches sich in der Küstenebene bei Marathon gelagert hatte. Die daselbst ent-
486 brennende Schlacht neigte sich anfangs zu Gunsten der Perser.
^ Da zog Miltiades, der griechische Befehlshaber, schnell seine Truppen zusammen und führte sie vereint gegen das Centrum des Feindes. Dadurch gerietheu die Perser in Unordnung, und bald war die Schlacht zu Guusteu der Griechen entschieden. In wilder Hast entflohen die Perser nach der Küste und auf ihre
Schiffe, das ganze Lager den Griechen als Beute zurücklassend.
In dem Lager fanden die Griechen Ketten, womit die Perser die
Griechen hatten fesseln wollen, sowie einen Marmorblock, der als
Siegeszeichen hatte aufgerichtet werden sollen. — Als die Schlacht glücklich beendet war, kamen die Spartaner aus dem Schlachtfelde an und konnten nicht umhin, der Tapferkeit der Athener alle Anerkennung zu zollen.
Durch das glückliche Gelingen dieses Feldzuges ließen sich
die Athener zu einem Unternehmen gegen die von den Persern
unterworfenen Inseln verleiten. Dieses jedoch misglückte, und Miltiades, auch diesmal Anführer, wurde als Anstifter ans den Tod verklagt, jedoch nur zur Erstattung der Kriegskosten ver-nrtheilt. Nach seinem bald daraus erfolgten Tode thaten sich in Athen zwei Männer hervor, denen Athen seine Rettung im dritten Perserkriege verdankte, Themistökles und Aristides.
Themistokles war ein Mann von herrlichen Natnranlagen, so daß einer seiner Lehrer von ihm sagte: „Ans Themistokles wird einst etwas recht Gutes oder etwas recht Schlimmes werden." Alle Künste, welche dem Vergnügen dienten, zogen ihn nicht an; so war er z. B. der Musik völlig unkundig. Eiust wurde er in einer Gesellschaft aufgefordert, auch ein Lied zu fingen und mit der Leger zu begleiten. Da antwortete er: „Singen und spielen kann ich nicht; aber die Kunst, einen Staat groß und berühmt zu machen, glaube ich zu verstehen." Mit Eifer roanbte er sich den Staatswissenschaften und der Kriegskunst zu; dadurch gelangte er bald zu hoher Weisheit und trat mit Glanz als Redner in den Volksversammlungen auf. Seiu Ehrgeiz fand in dem wachsenden Emporstreben Athens reichliche Nahrung- Er wußte sich besonders auch durch große Freigebigkeit ein hohes Ansehen zu verschaffen, welches er zur Ueberredung zu einem zweiten Unternehmen gegen die Inseln anwandte, und da dieses glücklich ausfiel, so war er bald der Liebling des Volkes.
Aristides hat sich ebenfalls große Verdienste um sein Vaterland erworben. Besonders zeichnete er sich durch große Gerechtigkeit in seinem Amte als Archon aus, so daß er den Beinamen „der Gerechte" bekam. Trotzdem er sehr arm war, so that er doch nie einen Schritt, um sich zu bereichern. Bei allem, was er that, hatte er das Staatswohl im Auge. So kam es, daß sein Ansehen bald nicht geringer war, als das des Themistokles. Die Gruudverschiedenheit des Charakters beider Männer hinderte
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ein aus Gerste und Hafer bereitetes Bier; aus Honig und Wasser wußte man ein Getränk, Meth genannt, herzustellen. Die am Rhein wohueudeu Stämme wurden frühzeitig mit dem Weine bekannt. — Die Kleidung war weder künstlich, noch köstlich. ^ Ein als Mantel übergeworfenes Stück Tuch oder das Fell eines Bären oder Wolfes, ja sogar die Haut eines wilden Schweines deckte die Männer; ihr Helm war dann wohl eines solchen Thieres Kops. Arme und Beine blieben unbedeckt und zeigten die gewaltige Körperkraft. Die Frauen hüllten sich in ein langes, leinenes Gewand, das bis auf die Füße reichte und Hals und Arme frei ließ. Der Lieblingsschmuck der Männer waren ihre Waffen. Viele trugen eine künstliche Rüstung aus Eisen und Stahl. Die Hauptwaffen waren: Schwert, Lanze, Framea (Pfrieme, ein Wurfspieß mit langer Eisenspitze), Bogen und Pseile und ein hölzerner oder aus Weiden geflochtener Schild; außerdem gab es noch Streithämmer, Streitäxte. Kolben und Schleudern. Die Waffen galten als heilig; ohne Waffen ging man nicht aus; bei den Waffen wurden die Eide geschworen. Die Waffen berühmter Helden erbten von Geschlecht zu Geschlecht fort.
d. Beschäftigung. Als Beschäftigung liebte der freie Deutsche nur Iagb und Krieg. Den Ackerbau überließ man den Weibern, Greisen, Sclaven und Kriegsgefangenen. Die Felder wurden vielfach von Jahr zu Jahr gewechselt und von den Häuptlingen jedesmal neu vertheilt. Im Frieden ergaben sich die Männer meist der trägen Ruhe; sie lagen den größten Theil des Tages auf der Bärenhaut (daher der Schimpfname: Bärenhäuter, b. i. fauler Mensch), ober sie kamen zu Trunk und Spiel zusammen. — In Gewerben hatten sie es noch nicht weit gebracht; nur wackere Schmiebe mag es unter ihnen gegeben haben. Die im Innern wohnenben Deutschen trieben nur Tauschhandel; das Tauschmittel war römisches Geld, wofür sie Schmuckgegenstänbe und gewebte Zeuge kauften; einzelne Stämme ließen nur dann Kaufleute zu sich, wenn sie Kriegsbeute verkaufen wollten. Auch von Kün-ften und Wissenschaften verstanden die Germanen nur wenig; lesen und schreiben konnten sie nicht. Von den Künsten übten sie nur die Dichtkunst und zwar in Verbinbnng mit dem Gesang; ihre Lieber, in benen sie die Thaten ihrer Helben besangen, pflanzten sie bnrch münbliche Ueberlieferung fort. Mit Gesang begrüßten sie die beginnenbe Schlacht; sie verstärkten benselben babnrch, daß sie die Schilbe vor den Mnnb hielten. Wiewohl die meisten nicht
Hopf, Lehrbuch. 9
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